Burning Days
Es klafft ein Loch in Yaniklar. In der fiktiven Kleinstadt irgendwo in den trockenen Ebenen Anatoliens hat man das Grundwasser so stark übernutzt, dass sich der Boden auftut. Die gewaltigen Dolinen können ganze Häuser verschlingen, und das Wasser fließt jetzt manchmal gar nicht mehr. An diesen etwas verlorenen Ort entsandt, soll Emre, jung, engagiert und eben erst als Staatsanwalt vereidigt, den Behörden auf die Finger schauen.
Begrüßt wird er von einer Wildschweinjagd in den Straßen der Stadt. Schreie und Schüsse erschallen zwischen den Mauern in den engen Gassen. Sie sind eine gute Gelegenheit für Emre, schon mal seine Autorität und die des Gesetzes zu demonstrieren. Das glaubt er zumindest, als er Sahin, den Anwalt und Sohn des Bürgermeisters, zusammen mit dessen Freund, dem Zahnarzt Kemal, empfängt. Im Haus des Bürgermeisters fließt der Raki dann reichlich, die Gastfreundschaft wird zunehmend belastender und die Situation gerät für den bald stark alkoholisierten Emre außer Kontrolle. Er wird sich später nur dunkel an die Ereignisse dieser dramatischen Nacht erinnern. Als wenig später der Vater von Pekmez, einem Roma-Mädchen im Teenageralter, die Vergewaltigung seiner Tochter zur Anzeige bringt, wird Emre mit seinem ersten Kriminalfall konfrontiert, der tief in die gesellschaftlichen Strukturen blicken lässt und den jungen Staatsanwalt an seine Grenzen bringt.
Gesellschaftskritik, Thriller; Türkisch mit Untertiteln
Türkei, Frankreich, Deutschland, Niederlande, Griechenland, Kroatien 2022
Regie: Emin Alper; mit: Selahattin Paşalı, Ekin Koç, Erol Babaoğlu
128 Min.
FSK 16