13.11.

18:00

Mit Gast und Filmgespräch

«Gefährdet». Das Karolinenviertel vor der Gentrifizierung

Mit Hans-Joachim Roesner (Geschäftsführer der steg), Gunhild Ohl-Hinz (St. Pauli-Archiv), Joachim Reinig (Stadtteilaktivist, heute Architekt), Christoph Twickel (Journalist). Moderation: Detlef Grumbach

«So ist das Karolinenviertel nicht», zitierte das Abendblatt im November 1971 aufgeregte Fernsehzuschauer: «Wir sind hier keine Säufer und Verbrecher.» Dabei war Christian Geissler nur neugierig, warum so viele gefährdete Jugendliche im Karolinenviertel leben. Er begleitete einen jugendlichen Straftäter aus der Haftentlassung zurück in seinen Stadtteil. Die Jugendlichen hier haben genug von einem Staat, der das Viertel abgeschrieben hat, Erwachsenen, die nur nörgeln, ihre Zeit in einer der 29 Kneipen verbringen oder sie aufs Jenseits vertrösten. Den Kindern wird der Spielplatz abgeschlossen, eine Hausbesitzerin würde am liebsten in die Schweiz auswandern, …

Der Doku-Film aus dem Jahr 1971 zeigt das damalige Messeerweiterungsgebiet mit seinen «cityuntypischen Bewohnern» – so der Jargon der Stadtplaner: Ausgehend vom Film (45‘) diskutieren wir über die Geschichte eines abgehängten Stadtteils mit seinen Parallelgesellschaften, die Versuche, ihn fürs Wohnen zurückzugewinnen und die Gefahr der Gentrifizierung.

Eine Veranstaltung der Christian-Geissler-Gesellschaft

Dokumentation; Deutsche Fassung
Deutschland 1971
Regie: Christian Geissler;
45 Min.

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