Die Gewerkschafterin La Syndicaliste

In dem Verschwörungsthriller Die Gewerkschafterin, der auf einer wahren Begebenheit basiert, wird Maureen Kearney (Isabelle Huppert), die als Gewerkschafterin in der Atomindustrie tätig ist, zur Betroffenen eines gewalttätigen Missbrauchs in ihrem eigenen Heim. Im Zusammenhang mit dem Angriff könnten dubiose Geschäfte in der Atomindustrie stehen, denen Maureen eisern auf der Spur war. Allerdings gibt es keine Spuren, denen die hauptsächlich männlich ermittelnden Beamt*innen nachgehen könnten. Dadurch kommen schnell Verdächtigungen seitens der Beamt*innen auf, Maureen könnte die Tat vorgetäuscht haben. Nun steht sie im Mittelpunkt der Ermittlungen. Wir sehen eine Frau, aus dem Arbeiter*innenmilieu, die es “geschafft hat’‘ sich nun in anderen Gefilden zu umgeben. Die Umgebung, das sind hauptsächlich weiße, kontrollierende Männer in Anzug, die sich offensichtlich fürchten. Davor fürchten, dass da eine Frau ist, die für sie nicht in diese Rolle passt. Besonders berührend ist die Authentizität dieser Rolle. Maureen ist stark, weil sie eben auch verletzlich und nahbar ist. Genau diese Art wird ihr zum Verhängnis, denn sie ist eine ernst zu nehmende Gefahr, stur und nicht klein zu kriegen. Dieser Film zeigt eine grausame Realität, zeigt, wie Betroffene zu Verurteilten werden, zeigt, wie sie oft mehr im Visier stehen, sich als “gute Opfer“ beweisen müssen, mehr aufpassen müssen, wie sie sich verhalten, als die Täter, vor allem wenn diese Männer sind.  Ein vielschichtiger Film, der stetig die Spannung hält, ohne dabei zu aufregend zu sein. - KX