29.4.

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Europäische Filmtage - Frauen führen Regie

Miss Marx

Brillant, kultiviert, frei und leidenschaftlich: Eleanor ist die jüngste Tochter von Karl Marx. Sie gehört zu den ersten Frauen, die sich mit den Themen Feminismus und Sozialismus auseinandersetzt, nimmt an Demonstrationen für die Rechte von Arbeitern, Frauen und Kindern teil. Als sie 1883 Edward Aveling kennenlernt, ändert sich ihr Leben für immer, überwältigt von einer leidenschaftlichen Liebe und einem tragischen Schicksal.

Die Regisseurin Susanna Nicchiarelli sagt über den Film:“Eleanors Geschichte gab mir die Möglichkeit, unglaublich zeitgenössische Themen in einem historischen Kontext zu erforschen, aber ich hielt es für notwendig, die Klischees des Kostümdramas zu überwinden. Ich habe versucht, das Bild der viktorianischen Heldin zu untergraben und es durch das sinnbildliche, moderne Bild einer Frau zu ersetzen, die an der persönlichen und öffentlichen Front kämpft. Ich glaube, dass Eleanors Geschichte mit einer sanften Ironie erzählt werden muss: Ihr Liebesleben war absurd und tragisch, ihre Probleme sind auch für heutige Frauen nachvollziehbar. Aber diese Geschichte verlangt auch tiefen Respekt: Die Kämpfe von Eleanor und ihren Gefährtinnen sind heute wie gestern aktueller und dringender denn je.“

Susanna Nicchiarelli, italienische Filmregisseurin und Drehbuchautorin, schloss zunächst ihr Studium der Philosophie an der Scuola Normale Superiore in Pisa und anschließend ein Filmstudium am Centro Sperimentale di Cinematografia in Rom ab. Nach einer Reihe von Kurz- und Dokumentarfilmen feierte sie 2009 mit Cosmonauta ihr Spielfilmdebüt. Der Film gewann bei den Internationalen Filmfestspielen von Venedig den Controcampo-Preis und wurde als bester Debütfilm für den wichtigsten italienischen Filmpreis David di Donatello nominiert. Es folgten La scoperta dell'alba (2013), Nico, 1988 (2017), bester Film in der Sektion Orizzonti in Venedig und Gewinner von vier David di Donatello (darunter einer für das beste Originaldrehbuch) und Miss Marx (2020), im Wettbewerb in Venedig und Gewinner von drei David di Donatello und erhielt den „Nastro d’Argento“ des Jahres. Chiara (2022), ihr fünfter Film, war im Wettbewerb Venedig und lief letztes Jahr als italienischer Beitrag bei den Europäischen Filmtagen im 3001 Kino.

Biopic, Drama; Italienisch mit englischen Untertiteln
Italien, Belgien 2020
Regie: Susanna Nicchiarelli; mit: Romola Garai, Patrick Kennedy, John Gordon Sinclair
107 Min.