Mit Gast und Filmgespräch
Wir sind so frei
Der G20 Gipfel im Juli 2017 in Hamburg war für die kapitalismuskritischen Bewegungen Europas Anlass des gemeinsamen Protests gegen diese Machtdemonstration der weltbeherrschenden Kräfte über alle politischen Differenzen hinweg. Der Film begleitet Teilnehmer und Teilnehmerinnen der damaligen Proteste. Er zeigt wie sie Opfer ungebremster Polizeigewalt, zeitweiliger Inhaftierung und bis heute andauernder Strafverfolgung wurden. Trotz dieser persönlichen Demütigungen und Repressionen kämpfen sie weiter für den Erhalt des uneingeschränkten Demonstrationsrechts und für eine freie Gesellschaft. Für ein anderes Grundrecht, das Recht auf Streik, für gerechte Bezahlung und menschenwürdige Arbeitsbedingungen kämpfen die in Europa besonders unter Druck stehenden migrantischen Lohnabhängigen. Zigtausende ihrer Landsleute sind auf ihrem Weg zu uns ertrunkenen und verdurstetet. Die es hierher geschafft haben, werden wie Stückgut in Lagern untergebracht. Der Film zeigt, wie diese Menschen von einstmals selber geflüchteten Frauen in feministischen Zusammenschlüssen wie „NiNa Women in Action“ und „Women in Exile” beeindruckend unterstützt werden. Eine dritte der ineinander verwobenen Ebenen des Films macht am Beispiel von Black Rock deutlich, welche die eigentlichen Triebkräfte, Drahtzieher und Nutznießer dieser Gewaltverhältnisse sind. In der Zusammenschau aller Ebenen des Films entsteht ein umfassendes Bild davon, wie die Kräfte der privaten Aneignung von Reichtum und Macht unsere Lebens- und Arbeitsverhältnisse bestimmen. Der Film widerspiegelt in einem vielschichtigen Panorama aber auch das große Potential für die Überwindung dieses Zustandes bei allen, die in unterschiedlicher Weise von wachsender Armut, Lohnraub, Sozialabbau, Aufrüstung und den Folgen von Kriegswirtschaft betroffen sind. Am Ende stellt sich die Frage von ganz allein, welcher Weg uns dahin führen wird.
Wir sind so frei!
Dokumentation; Deutsch, Englisch, Französisch, Arabisch mit Untertiteln
Deutschland 2024
Regie: No Doubt Media;
95 Min.
FSK 12