Pelo Malo
Der neunjährige Junior lebt mit seiner Mutter Marta und seinem Baby-Bruder in Caracas, Venezuela, in einem riesigen Hochhaus – einem Ort, an dem man ums Überleben kämpfen muss. Die Mutter hält die Familie nach dem Tod des Vaters notdürftig mit Putz-Jobs über Wasser, der tägliche Überlebenskampf lässt ihr keinen Raum für Hoffnungen oder Träume. Junior hingegen ist ganz anders – er ist ein Träumer, der es liebt zu singen und zu tanzen. Und der mit aller Macht für seinen größten Wunsch kämpft: Sein widerspenstiges, krauses Haar glätten zu lassen, um für das Jahrbuch-Foto in der Schule so auszusehen wie sein Lieblings-Popstar.
Marta verliert schnell die Geduld mit Juniors Fixierung auf seine Haare. Zumal sie meint, darin ein Zeichen für Homosexualität zu erkennen, die sie auf keinen Fall akzeptieren will. Sie will, dass er ein Kämpfer und ein echter Mann wird. Aber Junior will nicht so werden wie seine Mutter und kämpft mit aller Kraft für das Jahrbuch-Foto von sich mit glatten Haaren. Damit seine Mutter ihn endlich so sieht und liebt wie er ist. Doch je mehr er für seinen Traum und um ihre Liebe kämpft, desto mehr lehnt Marta ihn ab. Seine Großmutter väterlicherseits wird Zeugin dieser Zurückweisung und bittet MARTA, ihr den Jungen zu überlassen, damit er sich um sie kümmern kann. MARTA lehnt ab und versucht, die Besessenheit ihres Sohnes zu korrigieren, indem sie „ein Exempel statuiert“: ein Moment der Unbarmherzigkeit, der als Lehre gedacht war. Von der Intoleranz seiner Mutter in die Enge getrieben, trifft Junior eine schmerzhafte Entscheidung…
Drama; Spanisch mit Untertiteln
Regie: Mariana Rondón
Mit Samuel Lange, Samantha Castillo, Nelly Ramos
Venezuela, Peru, Argentinien, Deutschland 2016, 93 Min.
Freigegeben ab: Ab 9. Klasse
Fächer: Spanisch, Ethik, Gemeinschaftskunde, Philosophie
Themen: Erwachsenwerden, Erziehung, Familie, Selbstfindung, Wünsche